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Kleine Geschichten von Marry Ann
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Ja, ich weiß es noch, als sei es gestern gewesen. Ein Minisailtreffen in Köln. Sehr viele große Schiffe und mitten drin die kleine Marry Ann. Ein Zuschauer fragte sich durch, bis er den Eigner des kleinen Schiffes gefunden hat. MICH. Er glaubte mir nicht so recht, das Marry Ann nur durch die Kraft des Windes angetrieben wird. Ich sagte ihm, das für einen Motor kein Platz mehr da sei und den verbleibenden Platz lieber für ein Segelverstellservo nutzen wollte. Das war zu viel. Ob er denn mal ins Schiff hereinschauen dürfe? Na, selbstverständlich. Also Schiff aus dem Wasser geholt, den Mast etwas gegen die Feder im Mastfuß eingedrückt, die Wanten und Stage ausgehakt und schon offenbarte Marry Ann im wahrsten Sinne des Wortes was in ihr steckt. Ein Miniservo, das ich vor etlichen Jahren mal vom Trödel erstanden hatte, ein ebenso kleines Servo für die Segelverstellung, was eben noch da war und genau reinpasste und ein kleiner Empfänger Namens R 200. Vier Microakkus für den nötigen Strom, lagen ganz unten im Schiff, aber eben kein Motor. Wem der Wind ein Lied erzählt hat, braucht keinen Motor, sagte ich ihm. Er fand es nett von mir, dass ich mein Schiff komplett zerlegt habe, um zu zeigen, wie alles funktionierte, bedankte sich und zog seiner Wege. Ja doch, war echt nett unser Gespräch. Fast so schnell, wie Marry Ann zerlegt wurde, so schnell war sie auch wieder zusammengebaut und ins Wasser zu den anderen Schiffen gesetzt. So, das war es auch schon, kleine Geschichten von Marry Ann, an die ich mich heute noch gerne erinnere.